Klimadialog in Vallendar: Mehr Schlagworte als Lösungen?
Vernetzung, Anpassung, Transformation – klingt wichtig, oder? Am 11. September 2025 trafen sich rund 80 Fachleute zum „2. Klimadialog“ in Vallendar. Veranstaltet von der Energieagentur Rheinland-Pfalz und dem Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, ging es – wie so oft – um das große Ganze: Klimaschutz, Klimaanpassung, Fördergelder, Kommunale Pflichtaufgaben. Das volle Programm, gespickt mit den immer gleichen Buzzwords.
Doch was bleibt eigentlich hängen, außer ein paar warme Worte?
Politisches Dauer-Mantra: Mehr Geld, bitte!
Staatssekretär Michael Hauer betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung der Kommunen: „Wir brauchen Klimaschutz und Klimaanpassung, um in Zukunft gut leben zu können.“ Soweit so bekannt. Dann kam der entscheidende Satz: Man brauche „verlässliche Bund-Länder-Finanzierung“. Übersetzt: Ohne frisches Steuergeld läuft nichts.
Die Botschaft ist also klar: Klimaschutz ist angeblich rentabel – aber nur, wenn ihn der Steuerzahler permanent gegenfinanziert. Klingt nach einem ziemlich riskanten Geschäftsmodell.
Ökoroutine statt Eigenverantwortung?
Dr. Michael Kopatz aus Marburg forderte eine „Ökoroutine“. Also Strukturen, die den Bürger quasi automatisch „nachhaltig“ handeln lassen. Klingt erstmal clever, aber auch ein bisschen wie staatliche Bevormundung im schicken Anzug: Öko per Default, damit sich keiner mehr wehren kann.
Statt den Menschen Eigenverantwortung zuzutrauen, soll die Politik gleich den Alltag umbauen. Praktischerweise muss sich dann niemand mehr mit unbequemen Fragen beschäftigen: Klimawandel, Massentierhaltung, Energiekosten? Alles geregelt!
Mikro-Cluster für 41 Millionen Haushalte
Besonders ambitioniert: Eine Analyse, die alle Haushalte in Deutschland in 16 „Cluster“ einteilt. Das Ziel? Politikansätze maßschneidern. Aber mal ehrlich: Klingt das nicht eher nach Sozial-Engineering als nach kommunaler Praxis?
Wenn Bürger plötzlich zu „Personas“ heruntergerechnet werden, bleibt die Frage: Wer passt sich eigentlich wem an – die Politik den Menschen oder die Menschen der Politik?
Sommerlicher Hitzeschutz – neue Bürokratie im Anmarsch?
Natürlich durfte auch der Hitzeschutz nicht fehlen. Fenster auf, Rollos runter – reicht nicht mehr. Stattdessen forderte man einen „ganzheitlichen Blick“. Im Klartext: Mehr Vorschriften, mehr Bauauflagen, mehr Geld. Besonders für „vulnerable Gruppen“. Klingt gut, aber ist das nicht nur ein weiterer Baustein im Bürokratie-Bunker?
Schulhöfe begrünen – schöne PR, aber reicht das?
Beispiel Kaiserslautern: Schüler gestalten ihren Schulhof klimafreundlich um. Grünflächen, Bäume, Insektenhotel. Nett, keine Frage. Aber seien wir ehrlich: Wird damit wirklich der Weltklimawandel gestoppt – oder ist es ein hübsches Schulfestprojekt, das vor allem ins Konzept der Agentur passt?
Der große Elefant im Raum
Bei all den Vorträgen, Panels und Netzwerktreffen fällt auf: Die eigentlichen Fragen wurden nicht gestellt.
- Warum sollen Kommunen Millionen in „Klimaanpassung“ stecken, während Schulen bröckeln und Straßen kaputtfahren?
- Wie lange sollen Bürger noch mit neuen Abgaben, Energiegesetzen und Förder-Tricksereien belastet werden?
- Was, wenn der vielbeschworene Klimawandel gar nicht in dem Maß steuerbar ist, wie Politik und Agenturen behaupten?
Unser Fazit
Der 2. Klimadialog in Vallendar war eine perfekte Bühne für Sonntagsreden. Am Ende bleibt aber das Gefühl: Hier wurde viel geredet, wenig hinterfragt und noch weniger entschieden. Die größte Routine scheint nach wie vor das Schaffen neuer Posten, Programme und Fördertöpfe zu sein – alles im Namen einer „nachhaltigen Zukunft“.
Ob diese Zukunft wirklich nachhaltiger wird – oder einfach nur teurer und bürokratischer – das bleibt offen.
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