Eine junge Frau mit langen, blonden Haaren lächelt in die Kamera. Sie trägt ein glitzerndes, dunkelgrünes Kleid und hält einen goldfarbenen Kamm in der Hand. Im Hintergrund fließt der Rhein durch das Mittelrheintal, umgeben von bewaldeten Hügeln.

Selina Ostmann übernimmt das goldene Kamm-Zepter

Mit goldenem Kamm, Krönungslied und ordentlich Glitzer im Blick: Selina Ostmann (26) aus Reitzenhain ist die neue Loreley. In der frisch eröffneten Mythoshalle wurde sie am Samstag (27. September) feierlich inthronisiert – und löst damit Katharina Blanckart ab, die nach drei Jahren Abschied nahm.

„Es ist mir eine Ehre und ein Kindheitstraum von mir, die eigene Heimat zu repräsentieren. Wir leben hier, wo andere Urlaub machen“, schwärmte Selina mit ehrlichem Herz und breitem Lächeln. Ganz nebenbei: Die gelernte Industriekauffrau und studierte Betriebswirtin arbeitet hauptberuflich als Gruppenleiterin im Einzelhandel in Koblenz – also eine Frau, die auch im Alltag anpackt, statt nur auf dem Felsen zu singen.


Zwischen Mythos und Marketing

Die Loreley ist mehr als nur ein hübsches Gesicht im Glitzerkleid. Sie ist Aushängeschild des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal, Tourismusfigur und Identifikationssymbol. Oder böse gesagt: Sie ist die Influencerin des Rheins – nur ohne Instagram-Filter, dafür mit goldenem Kamm.

  • Emotionen pur: Tränen, Musik und das traditionsreiche Loreleylied sorgten für Gänsehaut.
  • Polit-Prominenz vor Ort: Landrat Jörg Denninghoff, VG-Bürgermeister Mike Weiland und Loreley-Touristik-Bosse drängten sich fürs Blitzlicht.
  • Tradition trifft Business: Das Amt ist nicht nur Folklore, sondern auch cleveres Standortmarketing.

Ein starkes Erbe – ein schweres Kleid?

Ulrike Dallmann von der Loreley Touristik schwärmte: „Mit Selina Ostmann haben wir eine junge Frau gewonnen, die mit Herz, Authentizität und Ausstrahlung unsere Region verkörpert.“ Klingt nach PR-Sprech – aber vielleicht ist es diesmal sogar wahr.

Denn: Selina bringt alles mit, um die Rolle neu zu prägen. Bodenständig, berufstätig und mit echter Liebe zur Region. Die Frage ist nur: Kann man die Loreley im Jahr 2025 so neu erzählen, dass sie nicht im Kitsch ertrinkt?


Und jetzt?

Beim Umtrunk danach wurde angestoßen, gelacht und gefachsimpelt. Presse, Gäste und andere Hoheiten nutzten die Gelegenheit, die neue Loreley kennenzulernen. Startschuss für drei Jahre voller Auftritte, Fotos, Reden – und vielleicht auch für die eine oder andere Debatte, wie viel „Mythos“ wir uns heute noch leisten wollen.

👉 Wir sagen: Willkommen, Selina! Mach was draus – und zeig, dass die Loreley mehr sein kann als nur ein hübsches Gesicht im Tourismus-Prospekt.

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