Protestszene am Waldrand in Koblenz: Im Vordergrund steht ein großes weißes Schild mit der Aufschrift „Kita ja – aber nicht hier!“. Im Hintergrund ist ein weiteres Schild zu sehen mit dem Text „Wald-Kita geplant – Proteste in Koblenz“. Der Bereich ist mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Auf dem Boden stehen ein hölzernes Schaukelpferd und bunte Spielzeugeimer. Dahinter beginnt ein dichter grĂŒner Wald.

Geplante Wald-Kita in Koblenz: Protest gegen Standort wÀchst

Koblenz. Eine geplante Wald-Kita auf der Karthause sorgt fĂŒr Spannungen zwischen Stadt, Eltern und Anwohnern. WĂ€hrend die Stadt den Ausbau der Kinderbetreuung als notwendig erachtet, regt sich in der Nachbarschaft zunehmender Widerstand – vor allem wegen der Wahl des Standorts im Wald.

Naturraum versus Bildungsangebot

Der Bedarf an BetreuungsplĂ€tzen ist groß. Mit einer Wald-Kita will die Stadt Koblenz ein innovatives und naturnahes Konzept verwirklichen. Vorgesehen ist eine Einrichtung fĂŒr bis zu 40 Kinder, die ganztĂ€gig betreut werden sollen – mitten in einem bewaldeten Gebiet am Rande der Karthause.

Doch genau diese Lage sorgt fĂŒr Kritik. Anwohnerinnen und Anwohner haben eine Petition gestartet und fordern den Stopp der Planungen. Ihre Bedenken: Der Waldabschnitt sei ein wichtiger Naherholungsraum und RĂŒckzugsort fĂŒr Tiere, zudem befĂŒrchten sie mehr Verkehr, LĂ€rm und langfristige ökologische SchĂ€den.

BĂŒrgerdialog gefordert

Viele der Kritiker bemĂ€ngeln die mangelnde Einbindung der Öffentlichkeit. Die Planungen seien ĂŒber ihre Köpfe hinweg erfolgt, die Informationen nur spĂ€rlich geflossen. Die Initiative fordert deshalb eine transparente Neubewertung des Projekts und die PrĂŒfung alternativer Standorte.

Eine Anwohnerin sagt: „NatĂŒrlich sind Kita-PlĂ€tze wichtig. Aber warum muss dafĂŒr Wald geopfert werden? Gerade in Zeiten des Klimawandels sollten wir NaturflĂ€chen besser schĂŒtzen.“ Auch der LĂ€rm durch den Betrieb und Bringverkehr werde das Wohnumfeld verĂ€ndern, so die BefĂŒrchtung.

Verwaltung verteidigt Standort

Die Stadt Koblenz verweist auf die Notwendigkeit, kurzfristig neue PlĂ€tze zu schaffen – und auf das pĂ€dagogische Konzept der Wald-Kita, das bewusst Natur und Bewegung fördert. Der geplante Standort sei nach stĂ€dtischen Angaben geprĂŒft und erfĂŒlle die Anforderungen an GrĂ¶ĂŸe, ZugĂ€nglichkeit und Sicherheit. Gleichzeitig kĂŒndigte die Verwaltung an, in einen engeren Austausch mit den Anwohnenden zu treten.

Wie geht es weiter?

Ob die Proteste Einfluss auf die weitere Planung nehmen, bleibt abzuwarten. Aktuell lĂ€uft die Vorbereitungsphase, eine Baugenehmigung steht noch aus. Die Initiative kĂŒndigt an, den Widerstand aufrechtzuerhalten – notfalls auch mit juristischen Mitteln.


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