Felsformation „Watzenhahner Riesen“ im Westerwald, umgeben von dichtem Wald und Wiese im Vordergrund, mit eingeblendetem Text „Kletterhaken entfernt – Was passiert an den Watzenhahner Riesen?“

Berzhahn. Die Watzenhahner Riesen – eine markante Basaltformation im Westerwald – sind nicht nur geologisch spektakulär, sondern auch landschaftlich ein echtes Highlight. Doch was als Naturwunder bewundert wird, könnte auch sportlich genutzt werden: Der Felsaufbau wäre bestens geeignet als Kletterwand für geübte Freikletterer. Könnte – denn aktuell wird genau das offenbar systematisch verhindert.

Mutwillige Entfernung statt offizieller Erschließung

Wie wir bei einem Vor-Ort-Besuch am 6. August feststellen mussten, wurden an der Felsformation mehrere Sicherungshaken entfernt oder zerstört. Hinweise deuten darauf hin, dass es sich dabei nicht um einen behördlich organisierten Rückbau handelt, sondern um gezielte Sabotage oder eine intransparente Einzelmaßnahme.

Ob es sich um private Eigenmächtigkeit oder einen Eingriff durch die Verwaltung handelt, ist bislang unklar. Fest steht: Eine öffentliche Ausschilderung, ein Verbot oder eine sicherheitstechnische Begründung ist vor Ort nicht zu finden.

Anfrage an den Verbandsgemeindebürgermeister

Wir haben daraufhin Kontakt mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, Markus Hof, aufgenommen und um eine Stellungnahme gebeten. In unserer Mail (Auszug unten) fragen wir:

  • Warum wird das Klettern an den Watzenhahner Riesen nicht aktiv unterstützt oder geprüft?
  • Wer hat die Haken entfernt – und mit welcher Begründung?
  • Gibt es Pläne, die Nutzung als Kletterwand grundsätzlich zu ermöglichen – etwa in Zusammenarbeit mit dem DAV?

„Gerade in Zeiten, in denen viele Regionen um Sichtbarkeit und sanften Tourismus ringen, scheint hier wertvolles Potenzial verschenkt zu werden“, heißt es in der Mail von 2halb3 an Bürgermeister Hof.

Zwischen Naturdenkmal und ungenutztem Potenzial

Die „Watzenhahner Riesen“ sind Teil einer zertifizierten Georoute – touristisch erschlossen, aber offenbar nicht offen für neue Nutzungsmöglichkeiten wie das Klettern. Dabei zeigt sich in anderen Regionen, wie naturverträglicher Klettersport sinnvoll mit Naturschutz, Aufklärung und Tourismus verbunden werden kann.

Was bleibt?

  • Ein schöner Ort mit riesigem Potenzial.
  • Ein zerstörtes Stück Infrastruktur für den Kletter-Sport.
  • Und viele offene Fragen.

Wir bleiben dran – und berichten, sobald eine Rückmeldung aus der Verwaltung vorliegt.

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